Musiktherapie bei Demenz & Aphasie

Musiktherapie bietet Menschen, die an Demenz erkrankt sind, die Möglichkeit, sich wieder ein bisschen kompetent zu fühlen. Obwohl die Demenzerkrankung häufig zu einem Verlust der Orientierung zu sich selbst führt, können Melodien aus der Jugend meistens gut erinnert werden. Diese Erfahrung trägt zum Erhalt der eigenen Identität bei, kann Angst und Spannung lösen und eine freudvolle sowie entlastende Erfahrung sein. Dass Musiktherapie Unruhezustände und Angst lindern kann, zeigt auch die jüngeren Musiktherapie-Forschung. Musiktherapie wird daher in den Richtlinien des Austrian Institute for Health Technology Assessment (2020) für Menschen mit Demenz empfohlen.

(https://aihta.at/page/musiktherapie-bei-autismus-demenz-depression-schlafstoerung-und-schizophrenie/de)

 

In der Musiktherapie im Einzelsetting spüren wir gemeinsam hin, was für Sie gerade wichtig ist.  Geht es im Moment darum, Angst, Unruhe oder Apathie zu lindern? Braucht es die gezielte Aktivierung von Assoziationen positiv besetzter Erlebnisse aus der Vergangenheit? Soll das ganz persönliche Lieblingslied ertönen, so dass ein gemeinsames Erfreuen an den vorhanden Ressourcen möglich wird? Vielleicht ist es gerade wichtig, Ausdruck und Kommunikation zu erleben und innere Spannung zum Ausdruck zu bringen, auch und besonders wenn die Sprache fehlt?

 

Nach einem Schlaganfall sind Menschen oft "schlagartig" von einer Aphasie betroffen. Die Verbalsprache geht teilweise oder ganz verloren. Hier kann Musiktherapie einen anderen Weg des Ausdrucks ermöglichen, jenseits von Sprache. Dies geht auch, wenn einer Person nur noch wenige Bewegungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Eine kleine Bewegung eines Fingers oder der Mundwinkel, selbst der eigene Atemrhythmus kann durch die musikalische Begleitung für den Ausdruck genutzt werden. Das Erleben von Selbstwirksamkeit und Selbstausdruck ist ein menschliches Grundbedürfnis und trägt wesentlich zur Lebensqualität bei.

 

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